Der Artikel von Jeffrey Sachs in der Süddeutschen unterscheidet sich gar nicht so sehr von den üblichen Argumenten der sogenannten Austeritätsbefürworter. Ich habe ihn gelesen.
Was ihn unterscheidet ist folgendes:
“Die Erfolgsformel lautet daher: energische Reformen plus Schuldenerlass. Der Kreditgeber sollte zum Schuldner sagen: “Du darfst nicht über deinen Verhältnissen leben. Du musst dich anpassen. Du musst neue Exporte generieren. Wir, die Kreditgeber, werden dir jedoch helfen. Wir werden deine Schulden so reduzieren, dass Fortschritte nicht nur uns sondern hauptsächlich dir und deiner Zukunft dienen”.
Das die Schulden im Wesentlichen zu erlassen sind, glaubt mittlerweile fast jeden. Wenn ich Schäuble richtig interpretiere, will er das auch, aber erst, nachdem die Reformen nachhaltig angegangen worden sind. Denn um die Umsetzung geht es!
Etwas naiv i- gelinde ausgedrückt – ist Sachs meiner Ansicht nach, wenn er schreibt: ” Im Falle Griechenlands würde ein kluger Kreditgeber fragen: Wie können wir helfen, die Kreditvergabe anzukurbeln? Wie können wir helfen, die Exporte anzukurbeln? Was muss getan werden, um schnelles Wachstum von kleinen und mittleren Unternehmen zu fördern”. Hier würde ich ihm empfehlen, einmal den weiter oben zitierten Artikel von Eber auf Ökonomenstimme zu lesen, um sich ein realistischeres Bild davon zu machen, wie überhaupt wirtschaftliche Entwicklung abläuft.